Die Geschichte der Ochsenburger Margaretenkirche
Über den genauen Ursprung der Ochsenburger Kirche gibt es keine genauen Daten. Die Geschichtsforschung nimmt jedoch an, dass auf dem Platz, auf dem diese heute steht, im 13. Jahrhundert unter dem damals herrschenden Ortsadel eine Kapelle errichtet wurde, die etwa 8 Meter lang und ca. 7 Meter breit war. Sie hatte einen Chorturm und war eine Filiale der Kirche in Kürnbach. Dort war der Kirchherr und dorthin mussten auch die Ochsenburger Kinder zur Taufe gebracht werden. Im Jahre 1481 konnte die Kapelle, die der heiligen Margareta geweiht war, zur Vollkirche erhoben werden und von da an wurden in dem 1478 entstandenen Taufstein auch Kinder getauft. Die Reformation konnte in Ochsenburg erst spät durchgeführt werden, da der Deutsche Orden lange das Recht auf die Pfaffstellenbesetzung hatte. Erst im Jahr 1600 kam der erste evangelische Pfarrer ins Amt.
Im Laufe der Zeit war die Kirche baufällig geworden und außerdem war sie auch zu klein. So ließ der regierende Ludwig Bernard von Sternenfels in den Jahren 1727/28 das Schiff abreißen und an den bestehenden Chorturm ein neues, größeres anbauen. Es war etwa 10 mal 10 Meter groß und hatte 2 Emporen.
Als „Stifter“ der Kirche ließ sich Ludwig Bernhard zusammen mit seiner Gemahlin Regine Juliane Friederike geb. Göler von Ravensburg auf einem großen Gemälde an der Kirchenwand in Lebensgröße darstellen. Diese Gemälde, sowie auch weitere 16 Apostel- und Prophetenbilder stammen aus von Hand des Tübinger Malers Johann Friedrich Glocker und wurden im Jahre 1742, dem Todesjahr Bernhards, gefertigt.
Um 1770 stellte man fest, dass die Kirche schon wieder zu klein war. Aber erst im Jahr 1800 wurde eine Vergrößerung aktiv betrieben. Es brauchte allerdings weitere 20 Jahre zäher Verhandlungen, bis der Staat sich bereit erklärte, die Kosten zu übernehmen. Der inzwischen baufällig gewordene Chorturm (er musste gestützt werden) wurde abgerissen und nach dieser Seite hin das Kirchenschiff auf das Doppelte vergrößert, so dass es jetzt 21,9 Meter misst. Daran anschließend baute man jetzt einen neuen, schlankeren und höheren Turm. Der Haupteingang zur Kirche war von Westen, von der Ortdurchgangsstraße her und war über eine gepflasterte Rampe zu erreichen.
Diese wurde im Jahre 1843 entfernt und durch eine Steintreppe ersetzt, die 1888 bereits wieder erneuert werden musste und von beiden Seiten begehbar war. Seit dieser Zeit gab es im Außenbereich keine großen Veränderungen mehr.
Im Innenbereich wurde, neben verschiedenen kleineren Instandsetzungsarbeiten im Jahre 1958 ein großer Umbau vorgenommen.
Die wesentlichen Dinge dabei waren:
Der Ausbau der Seitenempore, die Erneuerung der hinteren Empore und von dort das das Entfernen der Veralteten Orgel, das Einziehen einer Holzdecke, der Einbau neuer Bänke und einer Elektroheizung. Das große Stifterbild an der Stirnwand wurde abgenommen, restauriert und an der nördlichen Seitenwand wieder angebracht. Für den freien Platz besorgte Architekt Fetzer ein Kruzifix aus dem Jahre 1680, das ursprünglich aus dem Schloss Hohenbeilstein stammt.
Der Altarraum wurde erhöht und dort, 2 Jahre später, an der linken Seite eine neue Orgel eingebaut.
So bietet die Ochsenburger Kirche heute ein sehr freundliches, helles Erscheinungsbild und die Kirchengemeinde würde sich freuen, wenn recht viele Menschen, recht oft hier herkommen würden, um in dieser angenehmen Umgebung Wegweisung und Stärkung für ihren Lebensweg zu suchen. Getreu dem Leitsatz, den Ludwig Bernhard von Sternenfels auf sein Stifterbild schreiben ließ: Den Anfänger und Vollender des Glaubens
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